Ausstellungskooperation evangelischer Museen
Migration ist ein Wesensmerkmal beinahe aller menschlicher Kulturen. Sie ist kein neues Phänomen, sondern seit jeher Teil der europäischen Geschichte. Die Gründe für Migration waren und sind vielfältig.
In diesem Projekt arbeiten zusammen: Fünf bayerische Museen (Mission EineWelt, Löhe-Zeit-Museum Neuendettelsau, Diakoniemuseum Rummelsberg, Museum Kirche in Franken Bad Windsheim, Lernort Herzogsägmühle) und fünf weitere europäische Einrichtungen (Evangelisches Museum Oberösterreich, Landeskirchliches Museum im Teutsch-Haus Hermannstadt, Rumänien, Ev.-Luth. Kirche A.B. in Murska Sobota, Slowenien, Ev.-Luth. Zentralmuseum in Budapest, Ungarn, Maison du Protestantisme Poitevin, Frankreich).
Kern des Projekts ist es, die Migrationsbewegungen von evangelischen Menschen sowie auch die diakonische Arbeit in diesem Bereich darzustellen. Zeitlich und inhaltlich arbeiten die 10 Projektpartner an unterschiedlichen Beispielen und die Inhalte erstrecken sich von der Glaubensmigration im 16. und 17. Jahrhundert bis hin zur Fürsorgearbeit im 19. und 20. Jahrhundert.
Neu und herausragend an dem Projekt ist die Zusammenarbeit von Einrichtungen in den Quell- und Zielländern von protestantischer Migration. Jedes beteiligte Museum forscht an seinem gewählten (regionalem und spezifischem) Thema und erstellt hierzu eine Ausstellung für das eigene Haus.
Darüber hinaus entstand eine gemeinsame Wanderausstellung, die Elemente aus allen Einzelausstellungen präsentiert. Diese wurde am Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg eröffnet und steht zur Ausleihe zur Verfügung.
Das Projekt wurde gefördert durch das EU-Förderprogramm Erasmus+ und von der Ev.-Luth. Kirche in Bayern. Die Schirmherrschaft übernahm Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.
Mehr über das Projekt und alle Beteiligten unter https://www.evangelische-migrationsgeschichten.com/
Unter dem Dach des Museumsprojektes "Evangelische Migrationsgeschichte(n)" entstehen 12 Ausstellungen, die sich mit Wanderungsbewegungen aus dem Blickwinkel evangelischer Kulturgeschichte beschäftigen. Die beteiligten Museen und Institutionen stellen Menschen vor, die aus Glaubensgründen, aus wirtschaftlicher Not oder als Folgen von Kriegen ihre Heimat verlassen mussten. Sie erzählen vom kulturellen Erbe dieser Menschen, von ihren Chancen und Risiken und davon, wie sie ihre neuen Welten mitprägten. Sie gehen den Fragen nach, wie sich die Fürsorge für Migranten im Protestantismus entwickelte und was sich daraus für die Probleme der Gegenwart lernen lässt. Neu und herausragend an dem Projekt ist die Zusammenarbeit von Einrichtungen in den Quell- und Zielländern von protestantischer Migration.
Vorgeschichte
2018
Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Museen im evangelischen Raum" mit 5 Gründungsmitgliedern.
2019
Erweiterung um 4 Mitglieder. Beschluss einer Geschäftsordnung und Sprecherwahl.
2020
Fünf Museen aus der AG beschließen gemeinsam mit "bildung evangelisch in Europa e. V." ein größeres gemeinsames Projekt im Jahr 2023 unter dem Dachthema "Evangelische Migrationsgeschichte(n) zu realisieren.
2021
Sechs weitere evangelische Museen aus fünf europäischen Ländern/USA schließen sich an.
2023
Gemeinsame Ausstellung am Deutschen evangelischen Kirchentag in Nürnberg
Ausstellungsort: Fembo-Haus Nürnberg (während des Kirchentages - 7. bis 11. Juni 2023 - und darüber hinaus)
Die Ausstellung ist ein Zusammenschnitt aller Forschungsergebnisse und Einzelausstellungen aller 10 Projektpartner sein.
Inhaltlich hat die Ausstellung einen biographischen Schwerpunkt und dieser steht exemplarisch für die jeweilige regionale und zeitlich verortete Forschung die Biographie von Migrant*innen.
Gemeinsam mit Partnern aus Frankreich, Österreich, Ungarn, Slowenien, Rumänien und den USA beleuchten 5 bayerische Museen Wanderungsbewegungen, die ihren Ursprung im Glauben, in wirtschaftlicher Not oder in Kriegen haben. Sie geben hiermit Anlass, das Thema Migration auch aus der Perspektive der Stadtgeschichte näher zu beleuchten. Zum Auftakt wurden ausgewählte Objekte im Barockvestibül präsentiert, und es wird die Möglichkeit des Dialogs mit den Projektpartnern geboten.
Mehr zur Veranstaltung: https://www.evangelische-migrationsgeschichten.com/gemeinsame-ausstellung-im-fembo-haus-ist-eroeffnet
Zentrale Prinzipien
- Eigenverantwortliche Organisation von Ausstellungen in den jeweiligen Einrichtungen
- Größtmögliche Zusammenarbeit in Forschung, Werbung, Förderfragen
- Gemeinsamer Auftritt beim Kirchentag 2023, Vernetzungstreffen
Die Zusammenarbeit in Forschung und Werbung beinhaltet dabei:
- Eigenverantwortliche Organisation der Einzelausstellungen (Recherche, Gestaltung, Objektauswahl, Werbung vor Ort, Begleitprogramm)
- Wissenschaftlicher Austausch bei thematischen Berührungen (z.B. Hugenotten D/F, Exulanten D/A, D/Ro, Auswanderer D/USA)
- Gemeinsame Herausgabe einer wissenschaftlichen Publikation
- Gemeinsame Durchführung von zwei Tagungen (Neuendettelsau 10/22 und Budapest 10/23)
- Präsenz der Museen und Ausstellungsinhalte auf eigener gemeinsamer Webseite
- Gemeinsamer Imagefilm
Koordination
Bildung evangelisch in Europa
Verein zur Förderung europäischer Perspektiven der Bildungsarbeit e.V.
Koordination des Erasmus+ Projektes
Dauer Mai 2022 - Dezember 2023
Verantwortlich für die Präsenz am Kirchentag & Organisatorische Durchführung des Gesamtprojektes
Hindenburgstraße 46a
91054 Erlangen
Tel.: 0 91 31 / 9 79 10 65
E-Mail: carina.harbeuther@elkb.de