Erbe verpflichtet - Netzwerktagung zur protestantischen Kulturarbeit in Europa
2. - 4. Juli 2025
Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn
Europa stärken.
Heilsbronn. Mit einer Netzwerktagung zur evangelischen Kulturarbeit in Europa will der Verein „bildung evangelisch in europa“ (beE) einen Beitrag für den Zusammenhalt Europas leisten. Die hochkarätige Tagung, die Anfang Juli in Heilsbronn stattfinden wird, bringt Gäste aus evangelischen Kultureinrichtungen aus neun europäischen Ländern von den Niederlanden bis nach Rumänien zusammen. Sie wird unter dem Motto stehen „Erbe verpflichtet“. „Wir erleben gerade die historische Stunde Europas. Die europäische Zusammenarbeit muss jetzt auf allen Ebenen gestärkt werden,“ sagt Vorsitzender Dr. Jürgen Belz.
„bildung evangelisch in Europa“ hat sich in den vergangenen Monaten neu aufgestellt. Belz, Direktor des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) in Heilsbronn, ist neuer Vorsitzender. Er ist Nachfolger von Prof. Hans Jürgen Luibl, der nach seinem Eintritt in den Ruhestand als Leiter der Stadtakademie Erlangen nicht mehr kandidierte. Stellvertreter von Belz ist Dr. Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg. Mit ihm wandert auch die europäische „Arbeitsgemeinschaft Museen im evangelischen Raum“ unter das organisatorische Dach von „beE“. Zum neuen Vorstand gehören außerdem Brigitte Hanft, kaufmännischer Vorstand des EBZ Bad Alexandersbad, der frühere Erlanger Dekan Peter Huschke und Dr. Klaudija Sedar, Leiterin des Kulturzentrums „Primoz Trubar“ in Murska Sobota (Slowenien). Mit seinem neuen Vorsitzenden zieht der Verein nach Heilsbronn.
Die Tagung knüpft an die erfolgreiche Museumskooperation „Evangelische Migrationsgeschichten“ von zehn evangelischen Museen aus ganz Europa im Jahr 2023 an. Sie soll das Verständnis für die gemeinsamen kulturellen Wurzeln des Kontinents wecken und vertiefen. Zu den Referenten zählen unter anderem Gabriel de Montmollin vom Reformationsmuseum Genf, Dr. Maciej Bator von der Friedenskirche im polnischen Swidnica (Schweidnitz), Dr. Gerhild Rudolf vom Kulturzentrum Teutsch-Haus im siebenbürgischen Sibiu (Hermannstadt) und Steven van Teeseling vom Luthermuseum Amsterdam (Niederlande). Themen sind Digitalisierung, Kulturvermittlung und historische Forschung. Die Tagung ist öffentlich.
Kosten für 2 Übernachtungen mit Vollpension im Tagungshaus: 170 Euro p. P.
Anmeldungen bitte an: julia.forndran@elkb.de
Informationen zum Programm finden Sie hier:
Bildrechte: Andreas Praefke (CC BY 3.0) - commons.wikimedia.org/wiki/File:Heilsbronn_M%C3%BCnster_Blick_aus_Langhaus_ins_n%C3%B6rdliche_Seitenschiff.jpg; Tilmann2007 (CC BY-SA 3.0) -commons.wikimedia.org/wiki/File:Heilsbronn,_M%C3%BCnster,_Marienaltar,_001.jpg
Europäische Solidarität und Griechenlandpolitik - steht Griechenland für eine gescheiterte EU-Politik?
Im Rahmen der Online-Podiumsdiskussion soll ein Blick auf die Rolle Griechenlands innerhalb der EU geworfen werden. Der Fokus liegt hierbei zum einen auf der europäischen Austeritätspolitik in Griechenland und welche Konsequenzen diese für die griechische Gesellschaft hat. So wurden etwa seit 2010 das Gesundheitsbudget radikal gekürzt und Arbeitnehmer*innenrechte ausgehöhlt. Zum anderen wird die Situation von Geflüchteten in Griechenland und die europäische Flüchtlingspolitik an den EU-Außengrenzen ein Thema sein, die nach wie vor katastrophal ist.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Langen Nacht der Demokratie statt.
Referent*innen: Riad Ben Ammar, Franziska Grillmeier, Wassilis Aswestopoulos
Moderation: Peter Schönhöffer, attac
Barrierefreiheit: Gebärdendolmetschung vorhanden
Termin: 2. Oktober, 20:30 - 22:00 Uhr
Zugangslink: https://eu01web.zoom.us/j/66546440392?pwd=ZUNnb3RVakFQWG1WYzB0dGFBcTVUd…
Sinti und Roma in Bayern - Zwischen Anerkennung und Abgrenzung
Seit Jahrzehnten sind deutsche Sinti und Roma als nationale Minderheit anerkannt, seit Jahrhunderten hier beheimatet. Obwohl die Beziehungen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheit vielfältig und offen gelebt wurden, sind die Vorstellungen auf Seiten der Mehrheit zumeist von geringem Wissen und dem Fortwirken von Vorurteilen geprägt.
Vor diesem Hintergrund haben wir Sinti aus drei Generationen eingeladen, die über ihre Erfahrungen und Sichtweisen berichten werden.
Die individuellen Lebensgeschichten eröffnen einen vielschichtigen Blick auf die Geschichte der Sinti und Roma, die von der zentralen Erfahrung des Völkermords im Nationalsozialismus geprägt ist, über die seit den 1980er Jahren aktive Bürgerrechtsarbeit bis zu den gegenwärtigen Lebenswirklichkeiten führt. Es eröffnen sich hieraus Fragen nach dem heutigen Zusammenleben von Mehrheit und Minderheit, nach der Verantwortung der Mehrheitsgesellschaft und eine Perspektive auf die Weitergabe von Erfahrungen über mehrere Generationen hinweg.
Termine und Links:
26. JANUAR 2021: EVA FRANZ (GEB. 1940) IM GESPRÄCH MIT BIRGIT MAIR
(INSTITUT FÜR SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG NÜRNBERG)
09. FEBRUAR 2021: ROBERTO PASKOWSKI (GEB. 1957) IM GESPRÄCH MIT THOMAS HÖHNE
(VERBAND DEUTSCHER SINTI UND ROMA, LANDESVERBAND BAYERN)
11. MÄRZ 2021: BENJAMIN ADLER (GEB.1985) IM GESPRÄCH MIT RAINER BURGER
(DIAKONIE HASENBERGL)
JEWEILS 19.00 UHR I Anmeldung zu allen drei Veranstaltungen per Email an bildung.evangelisch-er@elkb.de
Mit finanzieller Unterstützung der Kreisssparkasse ERH und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Kontinuität - Vergessen - Gedenken
Rechter Terror in Deutschland seit 1980
Im Dezember 1980 wurden in Erlangen Shlomo Lewin und Frida Poeschke Opfer eines antisemitischen Mordanschlags. Der Täter Uwe Behrendt war Mitglied der neonazistischen Wehrsportgruppe Hoffmann, die unweit von Erlangen ihr Hauptquartier hatte. Ein antisemitisches Tatmotiv wurde von den Ermittlungsbehörden lange Zeit nicht in Betracht gezogen. In der Stadtgesellschaft hat die Tat nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und ist über viele Jahre in Vergessenheit geraten.
Das Podium wird an diesem Abend anlässlich des 40. Jahrestages der Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poescke über die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland und die lange Geschichte des Vergessens der Tat in Erlangen und anderenorts sprechen.
Welche Bedeutung hat das Gedenken an diese Taten?
Welcher Zusammenhang kann zwischen rechten Gewalttaten der Vergangenheit und aktuellen Ereignissen, wie beispielsweise in Halle und Hanau gezogen werden?
Teilnehmende des Podiums:
Seda Ardal von der Initiative 19. Februar Hanau I Bundestagsabgeordnete Martina Renner, Die Linke
Ibrahim Arslan, Überlebender des Brandanschlags in Mölln 1992 I Lyriker und Autor Max Czollek
Der Live-Mitschnitt der Veranstaltung ist zu finden auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=5zVdT63GXTA&feature=youtu.be
Eine Veranstaltung von der initiative kritisches Gedenken Erlangen e.V. gemeinsam mit bildung evangelisch in Europa e.V., unterstützt von der Partnerschaft für Demokratie leben!